ChatGPT: KI im Content Marketing
30. August 2023
Im Content Marketing geht es nicht darum, die eigene Brand und die Produkte in den Vordergrund zu stellen, sondern passende Inhalte mit echtem Mehrwert für die Nutzenden zu erstellen. Der Content soll also nicht werblich sein, sondern informieren, Wissen vermitteln, beraten und unterhalten – und das bedarf in der Regel einiges an Kreativität. In diesem Artikel wollen wir euch 5 Tipps an die Hand geben, die euch dabei helfen, ChatGPT erfolgreich im Content Marketing einzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleTipp 1: ChatGPT sollte nicht die Arbeit für euch übernehmen
Obwohl ChatGPT noch gar nicht allzu lange Teil unseres Arbeitsalltags ist, erweist sich die KI bereits jetzt als hilfreicher Partner und bringt folgende Vorteile mit sich:
- Textverständnis: Beantwortung von Fragen und Aufgaben
- Breites Wissen: ChatGPT wurde mit einer Datenbank aus 300 Milliarden Wörtern trainiert
- Textgenerierung und Kreativität: Erstellung und Strukturierung von Inhalten
- Lernfähigkeit: Im Laufe der Unterhaltung lernt ChatGPT dazu
- Verfügbarkeit: Macht keine Pausen und Urlaube
Zwar kann uns ChatGPT die Arbeit schon deutlich erleichtern, allerdings hat das Tool auch (noch) seine Grenzen:
- Liefert keine fehlerfreien Antworten
- Kein kritisches Denken möglich
- Einschätzung von Themenrelevanz nicht möglich
- Kein Zugriff auf aktuelle Daten: Datenbank basiert auf Daten von September 2021
Generell solltet ihr die KI somit vielmehr als einen Partner ansehen, der euch in eurer täglichen Arbeit unterstützt, und nicht als ein Tool, das für euch die Arbeit übernimmt. Darüber hinaus empfiehlt es sich, niemals sensible Daten mit dem Chatbot zu teilen, da auch bei dieser Technologie das Risiko von Datenschutzverletzungen oder anderen Sicherheitsproblemen besteht.
Prompt Engineer Basics
Wenn ihr euch ausgiebig darüber Gedanken macht, was ihr in ChatGPT eingebt, dann betreibt ihr Prompt Engineering oder Prompt Design. Dieser Begriff beschreibt nämlich die sorgfältige Konzeption des Inputs und kann dazu beitragen, dass ihr noch bessere Ergebnisse erhaltet. In einem anderen Blogartikel haben wir euch bereits 25 Tipps für besseres Prompt Design zusammengestellt, grundsätzlich lautet aber unser Rat: Selbst experimentieren!
Die wichtigsten Prompt Engineer Basics lassen sich jedoch wie folgt zusammenfassen:
- Gebt ChatGPT eine Rolle
- Beispiel: „Stell dir vor du bist Marketing Manager in einer Agentur“
- Arbeitet mit Beispielen
- Beispiel: „Verfasse den Text im Stil des folgenden Beispieltextes“
- Definiert eure Erwartungshaltung
- Was soll der Output sein?
- Wie ist der Input strukturiert?
- Je genauer ein Prompt, desto besser das Ergebnis
Am besten funktioniert ChatGPT zudem, wenn ihr verfügbare Daten mitgebt oder Plugins nutzt, mithilfe derer ihr zum Beispiel direkt auf aktuelle Internetseiten oder YouTube-Videos zugreifen könnt.
Generell lässt sich mit der kostenlosen Version bereits gut arbeiten und vieles umsetzen, allerdings ist diese Version limitiert. Wenn ihr aber viel mit dem KI-Tool arbeitet, kann es sich durchaus lohnen, in die Pro-Version zu investieren und die verfügbaren Plugins zu nutzen.
Tipp 2: ChatGPT als Kreativitätspartner
Wer kennt es nicht: Manchmal muss man möglichst schnell eine kreative Idee entwickeln, im Kopf herrscht allerdings nur Leere. Bei solchen Fällen steht euch ChatGPT ebenfalls als äußerst ideenreicher Partner zur Seite. Gemeinsam mit der KI könnt ihr durchaus inspirierende Brainstormings zu spannenden Themen, interessanten Titeln, passenden Content-Formaten und vielem mehr durchführen.
Vor allem bei Marketingstrategien für Branchen, in denen ihr euch nicht so gut auskennt, kann ChatGPT gute Impulse liefern und euch dabei helfen, euch besser in die jeweilige Zielgruppe reinzudenken.
Tipp 3: ChatGPT bei der Content Konzeption
Wie bereits erwähnt, kann ChatGPT ein guter Partner bei der Suche nach Themen sein und euch fortführend dabei helfen, das passende Content-Marketing-Format festzulegen sowie bei der weiteren Konzeption zu unterstützen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass das KI-Tool nicht für die Einordnung von Themen nach ihrer Relevanz geeignetist.
Wie das Themenbrainstorming und die weitere Konzeption mit ChatGPT gelingen kann, zeigen euch die folgenden Beispiele.
Schritt 1: Ihr gebt ChatGPT eine Rolle, liefert weiteren Kontext und habt eine klare Zielvorstellung. So könnte ein Prompt lauten: „Ich bin ein Online-Shop für besonders sportliche Schuhe, die sich zum Joggen, Wandern und Klettern eigne. Für den Sommer möchte ich einige Blogposts schreiben. Ziel soll sein, dass potenzielle Kunden bei der Recherche nach passenden Schuhen auf mich und meine Inhalte aufmerksam werden. Hast du Ideen für Themen?“ Die Antwort des Tools seht ihr hier:
Schritt 2: Ihr führt die Unterhaltung mit ChatGPT fort und fragt nach weiteren möglichen Formaten: „Angenommen ich suche eine Alternative zu Blogposts und möchte ein anderes Content-Marketing-Format für die Erstellung von Inhalten zum Thema „sportliche Sommerschuhe“ nutzen. Welches Format könnte sich anbieten?“ Die Antwort:
Schritt 3: Das Tool hat euch eventuell auf eine Idee gebracht, die ihr weiterverfolgen möchtet. Ein möglicher Prompt könnte lauten: „Ich finde die Idee mit dem Podcast toll. Angenommen ich mache einen Podcast im Interview-Format mit einem passenden Experten, was für Fragen könnte ich stellen, um den Podcast möglichst interessant zu gestalten?“ ChatGPT liefert euch daraufhin eine große Auswahl an passenden Fragen:
Auf diese Weise lassen sich innerhalb kürzester Zeit eine Reihe an spannenden Ideen sammeln, auf denen ihr euer Konzept weiter ausbauen und verfeinern könnt.
Tipp 4: ChatGPT als Partner bei der Content-Produktion
Doch nicht nur bei der Erstellung von Konzepten kann ChatGPT eine große Unterstützung sein, sondern auch beim Thema Content.
So ist es zum Beispiel möglich, einen vorhandenen Text in ChatGPT einzufügen und die KI beispielsweise darum zu bitten, Verbesserungsvorschläge zu machen, eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Punkten zu liefern oder Fettungen vorzunehmen. Auch das Generieren von Tabellen oder HTML-Tags auf Basis der gelieferten Inhalte ist für den Chatbot kein Problem. Ebenso erweist sich ChatGPT als gute Unterstützung bei der Erstellung von Gliederungen für Texte. Allerdings sinkt bei eher nischigen Themen die Qualität. „Mainstream“-Themen eignen sich daher deutlich besser.
Natürlich liegt es da nahe, sich gesamte Blogbeiträge oder ähnliche Artikel von ChatGPT schreiben lassen zu wollen. Wir raten aufgrund unserer bisherigen Erfahrung hingegen eher davon ab (mehr dazu in unserem Blogbeitrag KI in der Content-Erstellung). Zurzeit ist die Qualität dieser Texte nicht allzu hoch und es kommen viele Wiederholungen vor. Zusätzlich kann es durchaus vorkommen, dass die KI bei unterschiedlichen Menschen, aber sehr ähnlichen Prompts auch Antworten liefert die sich inhaltlich stark überschneiden oder sehr nah beieinander sind. Ein reines „Copy & Paste“ von Texten, die ChatGPT verfasst hat, sollte daher schon aufgrund der Gefahr des Duplicate Contents vermieden werden.
Tipp 5: ChatGPT als Partner bei der Datenauswertung
In der kostenpflichtigen Version von ChatGPT ist das Plugin „Code Interpreter“ verfügbar. Dieses ermöglicht eine umfangreiche Datenanalyse und -auswertung sowie einfache grafische Darstellungen der Datensätze. Ihr könnt hier ganz einfach diverse Formate, wie CSV-Dateien, PDFs oder Bildformate hochladen und diese zum Beispiel übersichtlich als Tabelle darstellen und nach Belieben anordnen lassen. Doch Vorsicht: Auch hier solltet ihr auf den Datenschutz achten und im Eifer des Gefechts keine sensiblen Daten hochladen!
Fazit
Wie ihr sicher im Verlauf des Artikels gemerkt habt, kann ChatGPT eure Arbeit deutlich erleichtern, Prozesse beschleunigen und generell ein hilfreicher Partner sein. Komplett solltet ihr eure Aufgaben jedoch nicht an die KI übergeben, da es hier noch häufig zu Fehlern kommt oder die Qualität nicht hoch genug ist. Wir können euch aber dazu raten, mit dem Chatbot und euren Prompts weiterhin zu experimentieren und von der Kreativität und Effizienz der KI zu profitieren.
Vergesst dabei nur nicht, sensible Daten zu schützen und die Ergebnisse stets kritisch zu prüfen! So solltet ihr euch vor allem bei komplizierteren Inhalten oder sensiblen Themen immer die Quellen mit angeben lassen und diese spätestens vor Veröffentlichung eures Contents überprüfen.