Das war die SEO Campixx 2024
3. Juli 2024
Die diesjährige Campixx fand im Van der Valk Hotel Blankenfeld-Mahlow statt. Auch wir von Claneo waren zahlreich vertreten und durften spannenden Vorträgen rund um das Thema SEO lauschen.
Das ist die Campixx
Die Campixx ist eine der führenden Konferenzen im Bereich SEO und Online-Marketing in Deutschland. In den letzten Jahren hat sie sich zu einem zentralen Treffpunkt für Expert:innen, Praktiker:innen und interessierte Menschen entwickelt, die sich über die neuesten Trends und Best Practices in der Suchmaschinenoptimierung austauschen. Mit einer Vielzahl von Vorträgen, Workshops und Networking-Möglichkeiten bietet die Campixx eine ideale Plattform, um Wissen zu vertiefen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Die Atmosphäre ist geprägt von einem offenen Austausch und einem starken Gemeinschaftsgefühl, das alle Teilnehmenden inspiriert und motiviert.
Spannende Vorträge rund um die Suchmaschinenoptimierung
In diesem Jahr gab es eine Reihe von hochinteressanten Vorträgen, die verschiedene Aspekte der Suchmaschinenoptimierung abdeckten. Von technischen SEO-Strategien über Content-Marketing bis hin zu den neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz war für alle etwas dabei.
DONNERSTAG
“Begrüßung” Marco Janck
Im Rahmen der einleitenden Worte von Marco Janck, dem Organisator der Campixx, wurde deutlich gemacht, dass die wirtschaftliche Lage derzeit nicht so schlecht ist, wie es oft angenommen wird. Janck betonte, dass wir offen für Veränderungen sein sollten und erklärte, dass genau aus diesem Grund Beccs Runge als Keynote-Speaker eingeladen wurde.
Ein abschließender Punkt seiner Rede war, dass es wichtig sei, über aktuelle Hindernisse hinauszuschauen, um vorwärtszukommen und Fortschritte zu erzielen.
Reichweite von (*)innen
Vortrag von Beccs Runge
Im Vortrag von Beccs Runge wurde eindrucksvoll betont, wie wichtig das Gendern in der heutigen Gesellschaft ist. Allerdings wird es viel zu häufig noch vernachlässigt. Die zunehmende Diversität in der Gesellschaft macht ein Umdenken erforderlich, um alle Menschen angemessen anzusprechen, nicht zuletzt im Online-Marketing.
Beccs Runge gab spannende Einblicke in die sprachlichen Besonderheiten und die verschiedenen Möglichkeiten einer gendergerechten Ansprache. Dabei hob er hervor, wie wichtig die Zielgruppe ist. Nicht überraschend war auch der Hinweis, dass bei SEO-relevanten Begriffen der Algorithmus i.d.R. die männliche Variante bevorzugt.
Das Gendern spielt nicht nur in der Suchmaschinenoptimierung eine Rolle. Es kann und sollte vor allem auch dafür genutzt werden, um die eigene Brand nach außen zu präsentieren. Wenn deutlich wird, wofür eine Marke steht, kann das richtige Publikum angesprochen werden, das heute immer diverser wird und damit schwerer zu erreichen ist.
- Wichtig: Für eine Art des Genderns entscheiden und dabei auf allen Kommunikationskanälen dieselbe verwenden.
- Tipp: Nicht das Geschlecht in den Vordergrund von Texten stellen, sondern Probleme und deren Lösungen.
Rise of Spam, Hidden Gems, Major Google Updates: What Changed & How to Respond
Vortrag von Lily Ray
In ihrem Vortrag berichtete Lily Ray über die aktuelle Lage im Online-Marketing in den USA. Sie stellte fest, dass sie gerade einen großen Umbruch im SEO beobachtet: Es gibt so viel Spam wie nie zuvor. Denn irrtümlicherweise wird von vielen Menschen angenommen, dass Google AI-generierte Inhalte akzeptiert, dementsprechend wird massenhaft Content mit AI generiert. Allerdings kann Google das teilweise erkennen und entsprechend reagieren.
Googles neue Spam-Richtlinien sowie das Helpful Content Update haben hier für Veränderungen gesorgt. Vor allem Publisher haben unter diesen Veränderungen gelitten, insbesondere Gutscheinseiten. Blogs, die massenhaft mit KI-generierten Inhalten gefüllt wurden, sind stark eingebrochen. Lily Ray wies auch darauf hin, dass Plattformen wie Reddit und ähnliche zunehmend an Bedeutung gewinnen und auch in Deutschland weiterwachsen werden. Inhalte aus Foren ranken sehr gut für Keywords mit „best“ (z. B. “the 10 best …”). Das läge daran, dass Google interessiert an echten, menschlichen und von Erfahrung geprägten Inhalten ist. Das geschehe auf Kosten SEO-optimierter Inhalte wie etwa Reiseblogs.
Die Erkenntnisse von Lily Ray verdeutlichen die Herausforderungen und Veränderungen, die aktuelle Entwicklungen im SEO mit sich bringen. Laut ihrer Einschätzung dauere es noch, bis AI Overview auch nach Deutschland komme, da die Technologie noch nicht reif genug sei.
Auf die aktuellen Entwicklungen könnten wir reagieren, indem wir den Fokus darauf legen, eine Marke aufzubauen und uns in Bezug auf unsere Trafficquellen breit aufstellen. Außerdem sollten wir die Wahrnehmung unserer Marke und Diskussionen unserer Zielgruppen in Reddit und Foren verfolgen. Nicht zuletzt sollten wir vorsichtig bei der Anwendung von SEO-Hacks und -Tricks sein – vor allem dann, wenn diese zu gut erscheinen, um wahr zu sein.
How to Großunternehmen. Wie du in Unternehmen SEO-Verbündete findest.
Vortrag von Andreas Meixensperger
Andreas Meixensperger, SEO für die ARD-Mediathek, erläuterte in seinem Vortrag, wie er SEO in seinem Unternehmen bekannter macht. Ein zentraler Aspekt dabei ist, motivierte Verbündete und Multiplikatoren zu finden, um die Relevanz von SEO effektiv zu verbreiten.
Er betonte, dass es wichtig sei, SEO nicht als „Zusatzaufgabe“ zu verkaufen. Stattdessen sollte es als integraler Bestandteil der Ziele der einzelnen Personen und deren Charaktere verknüpft werden. Diese Herangehensweise erleichtert die Akzeptanz und das Engagement für SEO innerhalb des Unternehmens.
Tipps
- statt SEO-Meetings sollten SEO-Verantwortliche in Fachabteilungsmeetings integriert werden
- Schulungen durch Multiplikatoren – statt SEO-Grundkurs, eher Anwendungsbeispiele aus der Praxis finden und zeigen, wie SEO in Unternehmens-/Abteilungsziele eingebettet werden kann.
Linkbuilding für EEAT und KI
Vortrag von Ralf Seybold
In der heutigen SEO-Landschaft verliert klassischer Linkaufbau zunehmend an Wirkung. Stattdessen rücken Faktoren wie User Experience (UX), EEAT (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness), Popularität, technische SEO und optimierter Content in den Fokus.
Wichtige Eigenschaften von EEAT
EEAT steht für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness und umfasst folgende Eigenschaften:
- Autorenangaben für Fachbeiträge: Sind die Autoren Experten auf ihrem Gebiet? Gibt es eine Expertenüberprüfung?
- Aktualität der Inhalte: Werden Veröffentlichungs- und Aktualisierungsdaten angegeben, um zu zeigen, dass die Inhalte aktuell und fachlich auf dem neuesten Stand sind?
- Quellenangaben: Werden Quellen und weiterführende Links angegeben?
- Positive Rezensionen und Bewertungen: Sind diese auf der Seite eingebunden?
- Zertifizierungen: Werden Zertifizierungen wie z.B. DIN auf der Website eingebunden?
- Autoritative Backlinks: Sind Backlinks von Domains mit hoher Autorität vorhanden?
Google-Features wie der Knowledge Graph, Google Scholar und Google Jobs können dabei eine wichtige Rolle spielen.
Autorität steigern
Um die Autorität einer Website zu steigern, können Plattformen wie LinkedIn, Xing, kress.de, medium.com und about.me genutzt werden. Auch Presseverteiler, PR-Seiten, Veranstaltungsseiten und das Google Business Profil sind wertvolle Tools.
Agent Rank Patent
Das Agent Rank Patent umfasst verschiedene Aspekte:
- Speaker Identification: Identifikation von Sprechern
- Entitäten-Erkennung: Erkennung von Entitäten
- Experten-Erkennung: Erkennung von Experten
- Relevanz-Erkennung: Erkennung der Relevanz
- Qualitätsbewertung: Google versteht Websites, besonders solche mit YMYL-Inhalten (Your Money or Your Life)
- Quality Rating Guidelines: Richtlinien zur Qualitätsbewertung
Top-100 Websites nach EEAT-Kriterien
Welche Websites nach diesen Kriterien von Google als besonders wertvoll eingestuft werden, kann aus Trainingsdaten und KI-Analysen ermittelt werden. Diese Informationen werden aus regionalen Suchanfragen, Review-Plattformen und Nischenrelevanz abgeleitet.
Wirkung von Nischenportalen
SEO-Landingpages auf Nischenportalen können innerhalb von 1-6 Monaten zu einer besseren Positionierung führen. Solche Seiten bieten eine vertrauensstarke Ergänzung durch Content Seeding und gezielte Artikel zum Markenaufbau. Verlinkungen von Autorenprofilen auf Artikel sowie die Nutzung von Google-Produkten (Artikel, Bücher, Videos) stärken die Reputation.
EEAT-Seiten richtig nutzen
EEAT-Seiten sollten richtig eingerichtet und auf relevante Artikel, Blogs und die eigene Website verlinkt werden. Wichtiger als ein direkter Link von einer Trust-Quelle zur eigenen Seite ist die Stärkung des Artikels auf der Trust-Quelle, um die Reputation der eigenen Seite zu erhöhen.
Veränderungen im Linkaufbau
Qualitätsbewusstsein dank EEAT hat den Linkaufbau verändert. EEAT kann Qualität bewerten, ohne direkte Verlinkung. Hochwertige, relevante Inhalte sorgen für mehr Trust und Traffic. Google empfindet natürliche Verlinkungen als solche, wenn die beteiligten Seiten qualitativ hochwertige und nützliche Inhalte haben. Backlinks von Trust Sites tragen dazu bei, die Autorität aller direkt verbundenen Webseiten zu stärken. EEAT und Portale bestimmen zunehmend die Inhalte von KI-betriebenen Suchergebnissen.
Durch diese neuen Ansätze und die richtige Anwendung von EEAT-Kriterien kann die Sichtbarkeit und Autorität einer Website signifikant gesteigert werden.
Lokale Backlinks für mehr regionale Sichtbarkeit
Vortrag von Beatrice Köhler
In den letzten Monaten wurde in zahlreichen Online-Marketing-Blogs behauptet, dass Backlinks mit dem Attribut „nofollow“ von Suchmaschinen nicht weiterverfolgt werden und somit weniger wert seien als Links mit dem Attribut „follow“. Zudem wurde die Relevanz von Backlinks für das Ranking infrage gestellt.
Beim Vortrag von Beatrice Köhler von Kampagnenreiter wurde jedoch eindrucksvoll gezeigt, wie die Website eines lokalen Händlers durch gezielte Maßnahmen von Position 30 auf Position 5 der lokalen Suchergebnisse gestiegen ist. Dabei erfolgte die Verbesserung stufenweise durch:
- Linkplatzierungen in Branchenbüchern
- Pressemeldungen über Portale
- Platzierungen in Fachmagazinen
- Platzierung in hochwertigen Online-Magazinen
Bemerkenswert ist, dass alle diese Links das Attribut „nofollow“ trugen.
Diese Fakten belegen, dass Backlinks nach wie vor relevant sind und auch nofollow-Links zu höheren Rankingpositionen führen können.
Lokale Backlinkquellen schaffen
Es gibt eine Vielzahl von Quellen, um lokale Backlinks zu generieren:
- Google Business Profile
- Branchenbücher (ca. 70-80 in Deutschland)
- Verzeichnisse
- Städtische Websites & Verzeichnisse (Trust)
- Spezialisierte Verzeichnisse (z.B. jameda, Tripadvisor, anwalt.de)
- Nachbarschaftsportale (nebenan.de, nachbarschaft.net)
- Regionale Presse (Print und Online)
- Social Media
- Verbände
- Kund:innen und Lieferant:innen (Partnerseiten)
- Sponsoring
- Job Portale
Zusätzlich können Links von gut rankenden relevanten lokalen Seiten gewonnen werden, indem man Themen abdeckt, die auf diesen Seiten fehlen. Auch sollte man Erwähnungen beanspruchen und diese in Links umwandeln lassen.
Broken Link Building auf zwei Wegen
Broken Link Building kann auf zwei Weisen durchgeführt werden:
- Redirect auf Kundenseite oder Kontaktaufnahme mit dem Webmeister: Hierbei bittet man um eine Anpassung des Links. Dies birgt jedoch das Risiko, dass der Link vollständig entfernt wird.
- Auffinden defekter Links von Seiten, die nicht mehr existieren und noch nicht auf die eigene Website verlinkt haben, und um Ersatz des defekten Links bitten.
Diese Strategien zeigen, dass trotz anderslautender Behauptungen Backlinks, einschließlich nofollow-Links, eine wichtige Rolle im SEO spielen und zu besseren Rankingpositionen beitragen können.
5 Automatisierungs-Hacks mit Python für die tägliche SEO-Arbeit
Vortrag von Kevin Kirchhoff
Bei der CAMPIXX 2024 präsentierte Kevin Kirchhoff, Senior SEO Automation & AI Strategist bei Claneo, fünf innovative Automatisierungs-Hacks mit Python, die darauf abzielen, die tägliche SEO-Arbeit zu erleichtern und zu optimieren. Kevin stellte zu Beginn sein Ziel vor, die Zuhörenden zu inspirieren, um das perfekte Python-Setup für ihre Automatisierungsbedürfnisse zu finden.
Link zum Vortrag: 5 Automatisierungs-Hacks mit Python für die tägliche SEO-Arbeit
Zusammenfassung der Hacks
- Meta-Daten-Erstellung mit LLMs:
- Ziel: Automatisierung der Erstellung und Optimierung von Title Tags, Meta Descriptions und H1-Tags.
- Funktionen: Crawlen von Webseiten, Extraktion bestehender Meta-Daten, Generierung neuer Meta-Daten basierend auf Keywords, Verarbeitung und Bereitstellung zum Download.
- Technologie: Einsatz verschiedener LLMs wie GPT-4, Claude und Gemini, unterstützt über 40 Sprachen.
- Keyworddaten-Anreicherung:
- Ziel: Automatisiertes Abrufen von Keyworddaten.
- Funktionen: Laden von Keywords aus einer Excel-Datei, Abfrage von Suchvolumendaten, Abrufen von Ranking-Positionen für eigene und Wettbewerb-Domains, Datenverarbeitung und Bereitstellung zum Download.
- Technologie: Nutzung der DataForSEO API.
- Keyword-Clustering:
- Ziel: Gruppierung ähnlicher Keywords basierend auf Überschneidungen in den Top-10-Suchergebnissen.
- Funktionen: Analyse der SERP-Daten, Berechnung der SERP-Überlappungen, Zuordnung der Keywords zu Clustern.
- Technologie: Anwendung von Clustering-Algorithmen auf SERP-Daten.
- Automatisiertes Redirect Mapping:
- Ziel: Effizientes Finden passender Redirect-URLs für Website-Migrationen.
- Funktionen: Encoding der URL-Spalten aus Screaming Frog Crawls, Erstellung von Vektorembeddings, Berechnung von Ähnlichkeitsscores.
- Technologie: Einsatz des FAISS-Modells zur Ähnlichkeitssuche.
- Topical Authority Analyse:
- Ziel: Identifizierung thematischer Cluster und semantisch ähnlicher Suchanfragen aus Google Search Console Daten.
- Funktionen: Abruf der Google Search Console Daten, Generierung von Textembeddings, Clusteranalyse der Suchanfragen, automatische Generierung aussagekräftiger Cluster-Labels.
- Technologie: Einsatz von Gemini und anderen Textembedding-Modellen.
Einsatz von APIs
Kevin hob die Bedeutung verschiedener APIs hervor, die in seinen Automatisierungshacks verwendet werden:
- Google Search Console API: Zugriff auf Leistungsdaten wie Klicks, Impressionen, CTR und Positionen. Diese API ist entscheidend für die Analyse und das Reporting innerhalb von SEO-Strategien.
- DataForSEO API: Bietet umfassende Daten zu SERP, Keywords, OnPage-Analysen und mehr. Diese API ist besonders nützlich für Keyword-Recherchen und die Überwachung von Rankings.
- Vertex AI API: Wird für die Erstellung von Textembeddings verwendet, die semantische Ähnlichkeiten erfassen. Dies ist besonders wertvoll für die Analyse von Content und die Optimierung von SEO-Strategien.
- LLM-APIs: Zugriff auf fortschrittliche Sprachmodelle von Anbietern wie Anthropic, OpenAI, Google und Meta. Diese APIs sind entscheidend für die Generierung von Text und die Durchführung von Sentiment-Analysen.
Fazit: Kevin Kirchhoffs Vortrag bot wertvolle Einblicke in die Nutzung von Python und verschiedenen KI-Technologien zur Automatisierung und Optimierung von SEO-Prozessen. Diese Hacks bieten nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch eine verbesserte Genauigkeit und Relevanz in der SEO-Arbeit. Durch die Implementierung dieser Automatisierungslösungen können SEO-Profis ihre Strategien verfeinern und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen signifikant verbessern.
AIDA & Funnel waren gestern: Geheime Marketing-Frameworks + KI-Prompts
Vortrag von Christian Tembrink
Christian Tembrink stellte in seinem Vortrag Folgendes vor:
- Vorstellung von Marketing-Frameworks wie das Forrester 5 i-Modell und das ICE-Score Modell und wie man mit Unterstützung durch KI mit den Frameworks arbeiten kann
- Fazit: Prompts darauf ausrichten, dass Phasen der Frameworks abgedeckt sind
Nutzer-Signale: Wie du User von der ersten Impression überzeugst und ablieferst!
Vortrag von Alex Rus
Alex Rus, Gründer und CEO von Evergreen Media, betonte in seinem Vortrag die immense Bedeutung von Nutzungssignalen für das Google-Ranking. Dabei kritisierte er die gängigen SEO-Praktiken, die sich zu sehr auf oberflächliche Metriken wie Verweildauer fokussieren und oft manipulative Taktiken anwenden.
Wichtige Punkte des Vortrags:
1. Zentralität der Nutzer:innenzufriedenheit:
- Nutzende sollten im Mittelpunkt aller SEO-Strategien stehen.
- Zufriedenheit der Nutzer ist entscheidender als die bloße Verweildauer auf einer Webseite.
- Engagement sollte priorisiert werden, ähnlich wie im Social Media Bereich.
2. Qualität vor Quantität:
- Der Fokus sollte auf der Bereitstellung hochwertiger Inhalte liegen, die Nutzende tatsächlich zufriedenstellen und ihre Fragen beantworten.
- Manipulative Taktiken zur Erhöhung der Verweildauer oder künstliches Aufbauen von Backlinks sollten vermieden werden.
3. Integration verschiedener Disziplinen:
- SEO sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern in Verbindung mit anderen Disziplinen wie PR und Social Media.
4. Content-Marketing-Ökosystem:
- Aufbau eines Content-Ökosystems, das zur Marke passt und langfristig starke Markenautorität aufbaut.
- Anstelle von „Skyscraper Content“ empfiehlt Alex Rus den „Ranch-Style Content“, bei dem Informationen schnell und einfach erfassbar sind.
5. Weg von manipulativen Taktiken:
- KI-generierter Content allein reicht nicht aus, um sich von anderen abzuheben.
- Es ist wichtig, echte Lösungen und qualitativ hochwertige Inhalte anzubieten.
6. Nutzungssignale und Google-Ranking:
- Nutzungssignale sind laut Rus für Google am wichtigsten, gefolgt von Backlinks und Content.
- Google interessiert sich vor allem dafür, wie Nutzer mit den Inhalten interagieren.
7. Diversifizierung der Traffic-Quellen:
- Unternehmen sollten nicht nur auf Google setzen, sondern auch andere Kanäle nutzen, um ihre Marke zu stärken.
Fazit:
Das Hauptfazit von Alex Rus lautet: Anstatt im SEO mit manipulativen Taktiken zu arbeiten, sollten Nutzungszufriedenheit und Markenautorität oberste Priorität haben. Durch qualitativ hochwertigen Content und eine starke Nutzer:innen kann langfristiger Erfolg erzielt werden.
Aktuelle Search Trends inkl. Daten zu AI Overviews
Vortrag von Markus Tober
Markus Tober demonstrierte den Unterschied zwischen Search Labs und AIO. Er zeigte Fälle, in denen AI Overview (AIO) für die exakte Übereinstimmungen mit den Titel-Tags ausgespielt wird. Zudem wies er darauf hin, dass es in den Labs viele Informationen gibt, die in der Live-Umgebung nicht vorhanden sind, da Google damit kein Geld verdient.
Er betonte, dass AIO für Google weniger wichtig ist und eher für die öffentliche Wahrnehmung von Bedeutung ist. Zudem prognostizierte er, dass Google im transaktionalen Bereich noch viel unternehmen wird, anstatt massiv in AIO zu investieren. Die SERPs würden zunehmend transaktionaler. Für die Optimierung beutete dies, sich weg von einer reinen Keyword-Fokussierung zu bewegen und stärker hin zu Themenbereichen.
Wie und warum PR und Marketing zusammengehören
Vortrag von Caroline Monteiro
Aufgaben der PR
- Vertrauen in der Öffentlichkeit zu gewinnen
- Die Akzeptanz des Unternehmens zu fördern
- Schadensbegrenzung in Krisenzeiten zu leisten
Zielgruppen der PR
- Eigene Zielgruppe
- Aktuelle und künftige Mitarbeitende
- Politiker
- Journalist
- Kooperationspartner
Ziele der PR
- Aufbau von Vertrauen
- Aufbau eines guten Rufes
- Erhöhte Sichtbarkeit
- Steigerung des Markenwertes
PR und Marketing
- Beide sind Teil der Unternehmenskommunikation
- Sie ergeben ein schlüssiges Gesamtkonzept
- Sie ergänzen und verstärken sich
Unterschied zwischen PR und Marketing
- PR behandelt Themen auf einer Meta-Ebene
- PR ist keine reine Verkaufsförderung
- PR setzt auf Storytelling
- PR nutzt Gatekeeper Journalist
Praxis der PR
- Fokussierung auf Content-Marketing und Social Media
- SEO
- Online und Offline Werbung (Ads)
- E-Mail-Marketing
- Fokus auf Owned und Paid Media
Gründe für diese Ausrichtung
- Kontrolle
- Schnelle Ergebnisse
- Einfachere Planbarkeit
- Keine Kapazitäten
- Keine Expertise
Vorteile von PR
- Gut für SEO
- Zusätzliche Touchpoints
- Medienveröffentlichungen nutzbar für Werbung und Content
Gründe für PR-Vernachlässigung
- Kein Vertrauen in klassische Medien
- Medienkrise
- Medien gelten als altmodisch
- Unterschätzung der Reichweite
Weiterentwicklung klassischer Medien
- Podcasts
- YouTube-Kanäle
- Social-Media-Auftritte
- Newsletter
- Mediatheken
- E-Paper
Vorteile klassischer Medien
- Hohe Reichweite
- Hohe Glaubwürdigkeit
- Ausgebildete Journalist
- Tiefere Auseinandersetzung mit Themen
Nutzung klassischer Medien
- Stetige Weiterentwicklung
- Nutzung von Content-Marketing-Formaten
- Nutzung von Social-Media-Plattformen
- Newsletter-Nutzung
- Influencer-Formate nutzen
Der ideale PR-Marketing-Mix
- Owned Media
- Paid Media
- Earned Media
Durch eine gemeinsame Content-Strategie können Synergien geschaffen werden, z.B. durch einen gemeinsamen Content-Jahresplan und das frühzeitige Anbieten von Themen an Magazine.
Google AI Overview / SGE – Wie das neue Feature von Google tickt
Vortrag von Benjamin Szturmaj
In diesem Vortrag erklärte Benjamin Szturmaj, wie die „AI Overviews“ nicht sehr gut gestartet sind, mit einigen Fehlern in den Antworten, die schließlich viral gingen (z. B. Klebstoff auf Pizza oder wie viele Steine wir pro Tag essen sollten). Faktoren wie die Verwendung von humoristischen Websites oder sozialen Netzwerken wie Reddit als Quellen führten zu diesen falschen Ergebnissen. Google hat jedoch reagiert und arbeitet an der Perfektionierung, obwohl im Moment die Anteile an AI Overviews Ergebnissen stark zurückgegangen sind.
Obwohl Google angekündigt hat, dass derzeit nichts geändert werden muss, um in AIOs zu erscheinen, diskutierte Benjamin einige mögliche Strategien, die es uns ermöglichen könnten, in Zukunft in AIOs zu erscheinen. Zu seinen Vorschlägen gehörten beispielsweise:
- die Erstellung kürzerer Inhalte, die direkt auf den Punkt kommen
- die Förderung von Inhalten im Videoformat, die ein größeres Gewicht erhalten
- oder die Erstellung von „leichteren“ Seiten mit schnelleren Ladezeiten.
Obwohl die Search Console derzeit nicht zwischen Klicks und Impressionen von AIOs unterscheidet, besteht die Möglichkeit, dass wir bei einem plötzlichen Anstieg der Impressionen in der AIO erscheinen.
Schließlich wurde über die neue Ankündigung von Apple gesprochen, in der sie ihre Idee der Integration von ChatGPT in Siri erklärten. Andere Marken werden diesem Beispiel sicherlich folgen. Dies wird Google sicherlich unter Druck setzen, da die Konkurrenz vor ihnen sehr stark ist.
Google-Updates, Google-Leaks, AI-Übersichten und die Zukunft der Suche
Vortrag von Johannes Beus
Johannes Beus zeigte in seinem Vortrag aktuelle wichtige Entwicklungen und Trends im Bereich SEO auf. Er stellte fest, dass es 2024 bisher weniger Updates von Google gab als 2023. Die Auswirkungen dieser Updates seien bisher jedoch größer als 2023 gewesen. Google habe die Bewertung mancher Domains beschleunigt, was dazu führen könnte, dass ganze Branchen stark betroffen oder sogar komplett ausgeräumt werden.
Beus kritisierte den katastrophalen und verfrühten Start von Google AIO. Er erläuterte, dass Reddit in den USA eine große Rolle spielt, wobei Google die Bewertung möglicherweise künstlich nach oben geschraubt hat. Für Deutschland und andere europäische Länder sei ein baldiger Start von AIO unwahrscheinlich, da es keine vergleichbaren Foren gibt, die dafür genutzt werden könnten. Die ersten Auswirkungen von AIO werden vermutlich ähnlich sein wie bei den Integrationen von Featured Snippets und Knowledge Graph.
Zum Thema Google Leak stellte Beus klar, dass die geleakten Dokumente nur einen kleinen Teil der für die Suche relevanten Systeme umfassen. Obwohl es interessant sein kann, die Dokumente zu lesen, bieten sie keinen direkten Nutzen für die tägliche SEO-Arbeit. Beus riet dazu, ein paar Wochen abzuwarten, bevor man Theorien und Erklärungsversuche auf Grundlage der Dokumente anstellt.
Beus betonte, dass Google Inhalte nicht wirklich versteht, sondern nur interpretiert, wie Nutzende diese finden. Derzeit hat Google einen Marktanteil von über 90% und nutzt wichtige Nutzungsdaten aus Chrome und Search, welche die Grundlage für die Qualität der Suche bilden. Dieser Vorteil hat Google bisher vor Wettbewerbenden wie Bing geschützt.
Mit neuen AI-Modellen wie BERT, die eine ähnliche Qualität ohne Nutzungsdaten ermöglichen, verliert Google jedoch seinen wichtigsten Wettbewerbsvorteil. Daher wird Google in naher Zukunft aggressiver agieren müssen. Das Fazit von Beus lautete, dass Google aufgrund des intensiven Wettbewerbs riskantere Entscheidungen trifft und unter erheblichem Stress stehe.
Digitale Inhalte für jeden. Grundlagen und Prinzipien der Barrierefreiheit von Webseiten
Vortrag von Maike Schultze-Rohnhof
Grundlagen der Barrierefreiheit und des Barrierefreiheitsstärkungsgesetztes (BFSG)
- Barrierefreiheit ist kein “nice to have” – von Verbesserungen und Änderungen können alle profitieren. Selbst Menschen, die nur temporär eingeschränkt sind.
- Für 10 % der Menschen notwendig, für 100 % hilfreich (vermutlich keine exakten Daten, dient nur der Veranschaulichung)
- Stärkt Markenwerte
- 61 % der Menschen mit Behinderung shoppen online, währen “nur” 51% der Menschen ohne Behinderung online shoppen
Barrierefreiheit beruht auf den vier Grundprinzipien Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit.
Wahrnehmbarkeit:
- Text Alternativen: Bereitstellung von Texten für nicht-textliche Inhalte.
- Zeitgesteuerte Medien: Unterstützung für zeitbasierte Medien wie Videos und Animationen.
- Anpassbarkeit: Möglichkeiten zur Anpassung der Darstellung an individuelle Bedürfnisse.
- Unterscheidbarkeit: Sicherstellung, dass Inhalte leicht unterscheidbar sind, beispielsweise durch ausreichend Kontrast.
Bedienbarkeit:
- Tastaturbedienbarkeit: Alle Funktionen müssen über die Tastatur bedienbar sein.
- Ausreichende Zeit: Nutzenden muss genügend Zeit gegeben werden, um Inhalte zu nutzen.
- Anfälle vermeiden: Vermeidung von Inhalten, die Anfälle auslösen könnten (wie blinkende Animationen).
- Orientierung unterstützen: Hilfen zur Navigation und Orientierung auf der Webseite.
- Eingabemodalitäten: Unterstützung unterschiedlicher Eingabemethoden (z. B. Sprachsteuerung).
Verständlichkeit:
- Lesbarkeit: Inhalte müssen leicht lesbar und verständlich sein.
- Vorhersehbarkeit: Konsistente Navigation und vorhersehbare Interaktionen.
- Hilfe Fehler zu vermeiden: Unterstützung bei der Vermeidung und Korrektur von Fehlern.
Robustheit:
- Kompatibilität für assistive Technologie: Sicherstellung, dass Inhalte mit verschiedenen Hilfstechnologien zugänglich sind.
Anforderungen an Webseiten
Insgesamt gibt es 78 Erfolgskriterien, die die Barrierefreiheit einer Webseite definieren. Je nachdem, wie viele dieser Kriterien erfüllt sind, ergibt sich eine der drei Konformitätsstufen (A, AA, AAA) für die Webseite.
- Stufe A: 30 Erfolgskriterien müssen erfüllt sein. Diese Stufe bedeutet noch keine ausreichende Barrierefreiheit und ist daher unzulässig.
- Stufe AA: 50 Erfolgskriterien müssen erfüllt sein. Dies ist die Mindestanforderung, um als „barrierefrei“ zu gelten.
- Stufe AAA: Alle 78 Erfolgskriterien müssen erfüllt sein. Dies stellt die höchste Stufe der Barrierefreiheit dar.
Vermutung: Die meisten Webseiten werden sich auf 50 Kriterien festlegen, die sie sich individuell aussuchen und umsetzen.
Es wird vermutet, dass die meisten Webseitenbetreibenden sich auf die Erfüllung von 50 Erfolgskriterien der Stufe AA konzentrieren werden, um die Mindestanforderungen zu erfüllen.
Gesetzliche Regelung und Inkrafttreten
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) tritt am 28. Juni 2025 in Kraft und ist für alle Webseitenbetreibenden verpflichtend. Ab diesem Datum müssen alle neu erstellten und online gestellten Inhalte barrierefrei gestaltet sein. Besonders betroffen sind dabei:
- E-Commerce-Plattformen und Shops
- Bank- und Versicherungsdienstleistende
- Hardware- und Softwareangebote
- Personenverkehrsdienstleistende
- Öffentliche Einrichtungen (müssen auch alte Inhalte anpassen, um sie barrierefrei zu machen)
Nützliche Plugins und Addons
Generelle Checker:
- Stark Accessibility Checker: https://chromewebstore.google.com/detail/stark-accessibility-check/fkfaapnmfippddbeemjjbclenphooipm
- Wave Evaluation Tool: https://chromewebstore.google.com/detail/wave-evaluation-tool/jbbplnpkjmmeebjpijfedlgcdilocofh
- Siteimprove Accessibility Checker: https://chromewebstore.google.com/detail/siteimprove-accessibility/djcglbmbegflehmbfleechkjhmedcopn
- Accessiblity Insights for Web: https://chromewebstore.google.com/detail/accessibility-insights-fo/pbjjkligggfmakdaogkfomddhfmpjeni
WCAG Einstellungen:
- Text Spacing Editor: https://chromewebstore.google.com/detail/editor-for-textlayout/amnelgbfbdlfjeaobejkfmjjnmeddaoj
Kontrast Checker:
- WCAG Contrast Color Checker: https://chromewebstore.google.com/detail/wcag-color-contrast-check/plnahcmalebffmaghcpcmpaciebdhgdf
Ermittlung der Tab-Reihenfolge:
Zielgröße und Klickfläche prüfen:
Fazit
Barrierefreiheit im Web ist von zentraler Bedeutung und umfasst viele Aspekte, die dazu beitragen, digitale Inhalte für alle Menschen zugänglich zu machen. Dazu gehört, dass Schriften und Texte gut erkennbar und leserlich sind, indem geeignete Schriftgrößen, Zeilenabstände und serifenlose Schriftarten verwendet werden. Ein flexibles Design, das sich dem Gerät und den Bedürfnissen der Nutzenden anpasst, ist ebenfalls essenziell.
Wichtige Prinzipien wie das Zwei-Sinne-Prinzip sorgen dafür, dass sichtbare Inhalte hörbar und hörbare Inhalte sichtbar gemacht werden, um verschiedene Sinne anzusprechen und den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Zudem unterstützt eine barrierefreie Webseite den Einsatz von Hilfsmitteln wie Screen-Readern, was besonders für Menschen mit Sehbehinderungen entscheidend ist.
- Tipps:
- Keine Timer, oder zumindest so einstellen, dass Timer verlängert werden können
- Barrierefreiheit der Website auch von “echten” Personen testen lassen, nicht nur von Tools
- Menüpunkte eindeutig benennen
- Navigation mit “Tabulator-Taste” ermöglichen
Wie der Like Button das Internet zerstört
Vortrag von Sascha Pallenberg
“Deine Daumen sind kleine Mistkerle” und “die ultimative Droge sind Likes”- nur einige der Worte aus Saschas Vortrag.
Die Sucht, Likes, oder besser: Bestätigung durch Dritte zu generieren, ist ein massives Problem des Internets, das sich von Blogseiten auf klassischen Webseiten bis zu Beiträgen auf Social Media Apps erstreckt (wenn hier auch in Form eines Herzens oder ähnlichem).
Um Likes zu generieren oder Verkäufe zu ermöglichen, sind Menschen bereits eher fragwürdige Wege gegangen – Beispiele sind Trends wie “NPC-Streaming” (Link: https://www.tiktok.com/@favintermeme_/video/7266665993957625089) oder Content Farmen, bei denen in China in Verbindung mit Geolokalisierung Content in Gebieten produziert wurde, in denen statistisch Menschen mit höherem Einkommen leben (Link: https://x.com/RealSexyCyborg/status/1624417606416596993?s=20).
Auch KI ist ein Thema – gibt man Midjourney den Auftrag, gewisse Berufe oder Ethnien darzustellen, führte das in der Vergangenheit (und teils noch heute) zu rassistischen, stereotypischen Darstellungen. Eine Teillösung des Problems war die massenhafte Beschäftigung von Menschen im globalen Süden, die ebensolche Inhalte heraussuchen und der KI mitteilten sollten, welcher Content akzeptabel und welcher inakzeptabel ist.
Außerdem sichern sich KI-Unternehmen heute bereits Content-Partnerschaften mit Publishern (wie beispielsweise Springer), um sich inhaltlich hochwertigen Content und journalistische Inhalte direkt von deren Quellen zu beziehen.
“Die Art und Weise, wie (Internet-)Inhalte heute aufbereitet werden, steht vor ihrem Ende” – gewiss keine Überraschung. Die Menge an KI-getriebenen Anwendungen nimmt immer mehr zu, während die Hemmschwelle, sie zu nutzen, weiter sinkt.
Sascha zeigte einige interessante Trends aus dem Bereich Content auf und ging auch auf aktuelle Entwicklungen ein und bot somit Stoff sowohl für Einsteiger*innen als auch fortgeschrittene Zuhörer*innen.
FREITAG
50 smarte B2B-Hacks, die dein Unternehmen skalieren
Vortrag von Jonas Kammerer
Jonas Kammerer vom Unternehmen „Streit“, einer Software für Handwerker, stellte 50 Marketing-Hacks für den B2B-Bereich vor. Der Vortrag entstand aus einer Wette auf der letzten Campixx und bot einen blitzschnellen Überblick über verschiedene Strategien und Tipps.
Kammerer begann damit, Methoden zur Sammlung von Informationen über potenzielle Kund:innen zu erläutern. Er betonte die Bedeutung der Lead-Generierung und zeigte verschiedene Wege auf, wie man neue Kund:innen gewinnen kann. Ein weiterer wichtiger Punkt war die effektive Kund:innenansprache, bei der Kammerer auf die Erstellung spannender Inhalte einging, um das Interesse der Zielgruppe zu wecken.
Ein zentraler Aspekt seines Vortrags war die Effizienzsteigerung im Marketing. Hierzu stellte Kammerer verschiedene Maßnahmen vor, die Unternehmen ergreifen können, um ihre Marketingprozesse zu optimieren. Er hob hervor, wie wichtig es ist, sich von der Konkurrenz abzuheben, und präsentierte Strategien, um dies zu erreichen.
Auch erwähnte Kammerer die Nutzung von Tools wie HeyGen, einem Tool zur Generierung von Inhalten, und Change Tracker, das Veränderungen auf den Websites der Konkurrenz überwacht.
Insgesamt bot der Vortrag von Jonas Kammerer eine Vielzahl an praktischen und sofort umsetzbaren Tipps für ein effektives B2B-Marketing und zeigte, wie Unternehmen durch clevere Strategien und den Einsatz moderner Tools ihre Marketingeffizienz steigern und sich von der Konkurrenz abheben können.
Lokalisieren, optimieren und dominieren: Internationales SEO mit AI
Vortrag von Matthäus Michalik
In seinem Vortrag sprach Matthäus Michalik über die Herausforderungen und Strategien im internationalen SEO, speziell mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. Er betonte die Komplexität der Internationalisierung, da unterschiedliche Länder und Kulturen maßgeschneiderte SEO-Ansätze erfordern. Beispielsweise gibt es in den USA eine dominierende Sprache, während in der EU 24 Amtssprachen koordiniert werden müssen.
Ein zentraler Punkt seines Vortrags war, dass internationales SEO weit mehr ist als nur die Übersetzung von Webseiten. Es geht um die Anpassung an lokale Bedürfnisse und Suchintentionen, wobei KI eine wesentliche Rolle spielen kann. Matthäus stellte drei Domain-Strategien vor: Generic Top-Level-Domain (gTLD) mit Subfolder oder Subdomain sowie die Verwendung von Country code Top-Level-Domains (ccTLDs).
Technisch gesehen sind hreflang-Attribute entscheidend, um Google internationale Inhalte korrekt zu vermitteln. Fehler in diesen Attributen können dazu führen, dass falsche Seiten in den Suchergebnissen angezeigt werden, was den Traffic und die Conversion Rates beeinträchtigen kann. Daher ist eine genaue Implementierung unerlässlich.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags lag auf der richtigen Auswahl und Lokalisierung von Keywords und Inhalten. Unterschiedliche Regionen erfordern unterschiedliche Suchbegriffe und haben variierende Suchintentionen. Beispielsweise können Begriffe wie „Car Insurance“ in verschiedenen Ländern unterschiedlich häufig gesucht und interpretiert werden.
Matthäus hob hervor, dass ChatGPT und ähnliche KI-Tools bei der Erstellung von hreflang-Tags und der Lokalisierung von Keywords und Inhalten hilfreich sein können. Allerdings warnte er, dass ChatGPT keine verlässlichen Suchvolumendaten liefert und diese Informationen daher durch API-Daten ergänzt werden sollten.
Im Bereich der Offpage-Signale betonte er die Bedeutung lokaler Backlinks und stellte Methoden wie Mention Outreach, Broken Backlinks, Link Insertion und Digital PR vor. Diese Strategien helfen dabei, die Autorität einer Website in verschiedenen Märkten aufzubauen.
Takeaways für erfolgreiche Internationalisierung:
- Richtiges Domain-Setup wählen.
- Hreflang-Attribute verwenden.
- Lokale Bedürfnisse und Suchintentionen verstehen.
- Inhalte lokalisieren, nicht nur übersetzen.
- Lokale Erwartungen der Kund:innen erfüllen.
- KI nutzen, aber die Ergebnisse hinterfragen.
Die Erkenntnisse von Matthäus zeigen, wie wichtig eine durchdachte und technisch versierte SEO-Strategie ist, um international erfolgreich zu sein. Lokalisierung und Optimierung mit Unterstützung von KI können den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg auf globalen Märkten ausmachen.
AI Overviews: Revolution im E-Commerce? Buying Intent individuell aufgreifen & skalieren
Vortrag von Daniel Niedermayer
Im Vortrag über den Einfluss von AIO auf die Suche wurde deutlich, dass sich die Art und Weise, wie Produkte entdeckt werden, signifikant verändern wird. Besonders die Generation Z zeigt eine Verschiebung in ihrem Verhalten, was die Nutzung von Suchmaschinen und die Produktentdeckung betrifft.
Ein wichtiger Punkt war, dass Large Language Models (LLMs) persönliche Assistenten wieder denkbar machen, obwohl Voice Search bisher noch nicht den gewünschten Durchbruch erzielte. Die Relevanz von Category Pages wird in diesem neuen Kontext abnehmen, während die Bedeutung von strukturierten Daten weiter steigen wird.
Der Fokus wird sich zunehmend auf die Produkt-Detail-Seiten verlagern, da diese detaillierte und spezifische Informationen bieten, die für Nutzende und Suchmaschinen gleichermaßen wertvoll sind. Das Tool textengine.io wurde als ein praktisches Werkzeug vorgestellt, das bei der Erstellung und Optimierung von Inhalten helfen kann.
Wichtigste Aufgaben seien:
- Strukturierung der Daten: Eine klare und organisierte Datenstruktur ist essenziell.
- Produktbeschreibungen mit Mehrwert: Inhalte sollten nützlich und informativ sein, um Nutzende zu überzeugen.
- Mehrsprachigkeit: Inhalte sollten in mehreren Sprachen verfügbar sein, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen.
- Produktvergleiche anbieten: Vergleiche zwischen verschiedenen Produkten können die Entscheidung von Nutzenden erleichtern.
- Produktbewertungen kuratieren: Authentische Bewertungen sind für die Nutzer
wichtig.
- Direkte Interaktion ermöglichen: Funktionen, die eine direkte Kommunikation oder Interaktion ermöglichen, sollten integriert werden.
- Testen, testen, testen: Ständige Tests und Anpassungen sind notwendig, um die Effektivität der Maßnahmen zu überprüfen und zu optimieren.
SEO-Business-Case Berechnung für mehr Budget und bessere Prioritäten
Vortrag von Sören Bendig
Im Vortrag betonte Sören, dass SEOs oft keine guten „Business Professionals“ sind. Er wies darauf hin, dass auch im SEO-Bereich Budget investiert wird und Umsatz generiert werden muss. Demnach müssen die Metriken, die verwendet werden, sinnvoll und nachvollziehbar sein.
Ein zentraler Punkt des Vortrags war, dass alle Aktivitäten einen klaren (Business-) Plan benötigen. Die Daten sollten so aufbereitet werden, dass sie für alle im Unternehmen verständlich sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das richtige Framing von Aktivitäten, indem ein klar definierter Zeitraum festgelegt wird. SEO-Themen sollten dabei stets an die Interessen des Unternehmens geknüpft werden.
Der Umgang mit Daten, die möglicherweise vage sind, wurde ebenfalls thematisiert. Hierbei sind Schätzungen wichtig, und es müssen Datenpunkte vorhanden sein, um eine sinnvolle Annäherung zu ermöglichen.
Er nannte verschiedene Beispiele (Content optimieren und Pagespeed optimieren) und gab praktische Tipps. Er machte deutlich, dass oft ein kleiner Case schon ausreicht, um den best/worst/moderate Case zu berechnen. Kosten werden dabei häufig vergessen, daher sei es wichtig, „brutal ehrlich mit den Kosten zu sein“. Ein hilfreicher Tipp war der Verweis auf die Adam Gent Database, mit einer Reihe von SEO Cases.
Der Vortrag endete mit der Empfehlung, dass es wichtig ist, einfach anzufangen. Erst bestehende Modelle können kontinuierlich verbessert werden. Manchmal ist SEO nicht die beste Aktivität, und es ist entscheidend, den eigenen Business Case kritisch zu hinterfragen, um Verbesserungen zu erzielen.
Wie du live mit deiner Search Console chattest
Vortrag von Fabian Jaeckert
Fabian Jaeckert von Jaeckert & O’Daniel Onlinemarketing bereicherte die Campixx mit seinem Vortrag “Wie du live mit deiner Search Console chattest”.
Von SEOs werde die Google Search Console (GSC) täglich genutzt, ihre Benutzungserfahrung sei jedoch eher eindimensional. Um dieses Problem zu adressieren, wurde der GSC-Assistent vorgestellt, der drei Anwendungsfälle für die KI-gestützte SEO-Analyse demonstrierte.
Der erste Anwendungsfall konzentrierte sich auf die Trafficanalyse. Hierbei kann die GSC genutzt werden, um Traffic-Daten zu analysieren und zu visualisieren. Dies hilft, den Website-Traffic besser zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zur Optimierung zu treffen.
Im zweiten Anwendungsfall wurde die Content-Optimierung thematisiert. Mithilfe der KI können Chancen-Keywords identifiziert werden, die ein hohes Klick-Potenzial haben. Außerdem lassen sich verschiedene Daten kombinieren, um die Content-Strategie zu verbessern und gezielt auf die Bedürfnisse von Nutzenden einzugehen.
Der dritte Anwendungsfall befasste sich mit dem technischen SEO. Hierbei kann die URL-Inspektion der GSC genutzt werden, um technische Probleme auf der Website zu identifizieren und zu beheben. Dies ist besonders wichtig, um die technische Performance der Website zu gewährleisten und Suchmaschinen eine optimale Indexierung zu ermöglichen.
Technisch wurden zwei wichtige Aspekte hervorgehoben: Die Nutzung von Custom GPT für spezielle SEO-Aufgaben und die Integration der Open API Schnittstelle, die eine flexible und erweiterbare Nutzung der KI-Tools ermöglicht.
Trotz der vielen Vorteile wurden auch kritische Punkte angesprochen, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz. Es wurde empfohlen, die Opt-Out-Option zu nutzen, um den Datenschutz zu gewährleisten. Zudem wurde die Frage nach der Notwendigkeit damit beantwortet, dass dieses KI-gestützte Tool viele Analyseprozesse deutlich beschleunigt.
Der Vortrag schloss mit der Erkenntnis, dass die Möglichkeiten der KI-gestützten SEO-Analyse nahezu grenzenlos sind und es noch viel ungenutztes Potenzial gibt. Zum Abschluss wurde die Academy von Jaeckert O’Daniel erwähnt, die weitere Schulungen und Ressourcen zur Verfügung stellt. Eine Live-Demonstration des Chatbots rundete den Vortrag ab und zeigte die vorgestellten Funktionen in der Praxis.
Neue Google Feature und Updates: Was ist wirklich relevant
Vortrag von Christian Kunz
In diesem Vortrag sprach Christian Kunz über die Auswirkungen der verschiedenen Google-Updates, mit besonderem Fokus auf das Helpful Content Update vom September 2023. Bei diesem Update dreht sich alles um die Qualität des Contents, es bemängelt etwa:
- Fehlende Transparenz
- Fehlendes Branding
- Content Mix
- Fokussierung auf die Suche
- fehlende Original-Inhalte
- Schlechte UX
- Den user intent verfehlen
Um guten helpful Content zu erreichen, gab Christian einige Empfehlungen wie etwa:
- die wichtigsten Informationen oben auf der Seite zusammenzufassen und den Rest der Details weiter unten zu geben
- sehr klar über die Search Intent zu sein und sie auf der Seite erkennbar zu machen
- sicherzustellen, dass Nutzende das auf der Seite finden, was sie erwartet,
- ein vertrauenserweckendes Design zu verwenden, mit einem modernen Look und mit guter Navigation: transparent und ohne Elemente, die Nutzende stören.
Er Empfiehlt auch, den Content auf einige wenige Themen zu konzentrieren, anstatt sehr allgemeine Seiten zu erstellen.
Was die KI betrifft, so kann diese genutzt werden, aber man muss originelle Inhalte veröffentlichen, mit eigenen Erfahrungen, mit denen sich Nutzende identifizieren können.
Google hat keine separaten Updates mehr zum Helpful Content veröffentlicht, aber es ist etwas, das in die folgenden Updates integriert wurde, und es ist immer noch ein grundlegender Aspekt, um ein gutes Ranking zu erhalten.
How to screw up a web relaunch
Vortrag von Regina Biskop
Beim Vortrag von Regina Biskop drehte sich alles um die häufigsten Fehler bei einem Webseiten-Relaunch und wie man diese vermeiden kann. Hierbei ging sie auf die wichtigsten Punkte aus den Bereichen Planung, Kommunikation, Technik und Content ein:
Planung
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Keine KPIs & Ziele definieren: Ohne klare KPIs und Ziele bleibt der Erfolg eines Relaunches unmessbar. Es ist essenziell, von Anfang an konkrete, messbare Ziele festzulegen.
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Zielgruppe nicht kennen: Ein Relaunch, der die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe nicht berücksichtigt, führt oft zu Frustration und einer geringen Nutzungszufriedenheit. Eine detaillierte Zielgruppenanalyse ist daher unerlässlich.
-
Unrealistische Deadlines setzen: Unrealistische Zeitpläne setzen das Team unter unnötigen Druck und führen häufig zu minderwertigen Ergebnissen. Ein realistischer Zeitrahmen ermöglicht eine sorgfältige Planung und Ausführung.
-
Relevante Ressourcen nicht berücksichtigen: Fehlende Berücksichtigung der notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen kann den Relaunch erheblich behindern. Eine genaue Ressourcenplanung stellt sicher, dass alle benötigten Mittel verfügbar sind.
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Keine SEO-Strategie: Ohne eine durchdachte SEO-Strategie wird die Sichtbarkeit der neuen Webseite in den Suchmaschinen beeinträchtigt. Eine fundierte SEO-Planung sollte daher integraler Bestandteil des Relaunch-Prozesses sein.
Kommunikation
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Unklare Verantwortlichkeiten: Wenn nicht klar ist, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist, entstehen Verwirrung und ineffiziente Arbeitsabläufe. Klare Zuständigkeiten sorgen für eine reibungslose Zusammenarbeit.
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Missverständnisse in der Zielsetzung: Unterschiedliche Vorstellungen über die Ziele des Relaunches führen zu Missverständnissen und Fehlentscheidungen. Eine eindeutige Kommunikation der Ziele an alle Beteiligten ist daher wichtig.
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Zu viele „Köche“: Zu viele involvierte Personen können den Entscheidungsprozess verlangsamen und zu Konflikten führen. Eine begrenzte und klar definierte Projektgruppe ist effektiver.
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Fehlende regelmäßige Updates: Ohne regelmäßige Updates und Besprechungen bleibt das Team nicht auf dem gleichen Stand, was zu Verzögerungen und Fehlern führt. Regelmäßige Meetings und Statusberichte sind essenziell.
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Unzureichende Dokumentation: Fehlende oder mangelhafte Dokumentation erschwert die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Prozessen. Eine gründliche Dokumentation unterstützt die Kontinuität und Transparenz.
Technik
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302 anstelle von 301 Redirects: Die Verwendung von 302- statt 301-Redirects führt dazu, dass Suchmaschinen die Weiterleitung als temporär ansehen, was negative Auswirkungen auf das Ranking haben kann. 301-Redirects sollten korrekt implementiert werden.
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Fehlerhafte XML-Sitemap: Eine fehlerhafte oder unvollständige XML-Sitemap kann dazu führen, dass Suchmaschinen wichtige Seiten nicht finden oder indexieren. Eine korrekte XML-Sitemap ist daher entscheidend.
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The Evil Twins: Die Erstellung zu vieler URL-Varianten führt zu Duplicate Content und verwirrt Suchmaschinen. Einheitliche und klare URL-Strukturen sollten beibehalten werden.
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Canonical-Tag: Falsche oder fehlende Canonical-Tags können zu Problemen mit Duplicate Content führen. Richtige Canonical-Tags sind notwendig, um die bevorzugte Version einer Seite anzugeben.
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Nicht optimierte robots.txt: Eine falsch konfigurierte robots.txt-Datei kann dazu führen, dass Suchmaschinen wichtige Teile der Webseite nicht crawlen. Eine sorgfältige Konfiguration der robots.txt ist essenziell.
Content
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Fehlende Informationsstruktur: Eine unklare oder unstrukturierte Informationshierarchie erschwert es Nutzenden, relevante Informationen zu finden. Eine durchdachte Struktur verbessert die Benutzungsfreundlichkeit.
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Unzureichende Meta-Tags Beschreibungen: Fehlende oder ungenaue Meta-Beschreibungen beeinträchtigen die Klickrate (CTR) und das Ranking in Suchmaschinen. Präzise und ansprechende Meta-Beschreibungen sind wichtig.
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Duplicate Content: Doppelter Inhalt verwirrt Suchmaschinen und kann das Ranking negativ beeinflussen. Es ist wichtig, Duplicate Content zu vermeiden und einzigartige Inhalte zu erstellen.
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Content nicht auf Zielgruppen und Keywords ausgerichtet: Inhalte, die nicht auf die Zielgruppe und relevante Keywords abgestimmt sind, verlieren an Effektivität. Eine gründliche Keyword-Recherche und zielgruppenorientierte Inhalte sind entscheidend.
Fazit
Der Vortrag von Regina verdeutlichte die Bedeutung einer sorgfältigen und systematischen Herangehensweise bei einem Web-Relaunch. Die Planung sollte von Anfang an auf klaren Zielen und einer fundierten SEO-Strategie basieren, um den langfristigen Erfolg der neuen Webseite zu gewährleisten. Kommunikation ist der Schlüssel: Klare Verantwortlichkeiten und regelmäßige Updates verhindern Missverständnisse und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Technische Aspekte, wie korrekte Redirects und eine fehlerfreie XML-Sitemap, dürfen ebenso wenig vernachlässigt werden wie die Optimierung von Content und die interne Verlinkung.
Content-Learnings
Fazit aus mehreren Content-Vorträgen:
- Content ist immer noch King bzw. Queen.
- KI wird mehrheitlich mit Vorbehalt und eher zur Inspiration eingesetzt (der große KI-Hype ist für die qualitative Content-Erstellung definitiv abgeflaut).
- Der Aufbau von Themenwelten und guter EEAT-Profile sowie einer starken Marke sollte im Vordergrund jeglicher Content- bzw. allgemeinen Marketing-Bemühungen stehen.
Update vom Texting-Markt: Content ist immer noch King!
Jochen Mebus, Textbroker
- Der KI-Urknall im Winter 2022 hat die Content-Branche disruptiert. Google steht seitdem unter Druck. Das Leistungsversprechen ist nach wie vor, Inhalte anzuzeigen, die der Suchintention entsprechen. Zur Frage steht nun, wie die Umsetzung weiterhin – mit KI-Unterstützung – gelingen kann.
- Eine starke eigene Marke aufzubauen, wird immer wichtiger, damit Suchende sich direkt dorthin wenden, statt über automatisierte KI-Antworten abgefangen zu werden.
- Expert Content wird (neben KI) der zweite „Megatrend“. Textbroker hat dafür eine eigene Plattform namens Storylake entwickelt. Schwerpunkte sind eine Expert:innen-Datenbank, Analyse sowie Fokus auf EEAT.
- Einen wirklich hochwertigen Text von Expert:innen entwickeln zu lassen (in Zusammenarbeit mit dem auftraggebenden Unternehmen) kann 1–2 Monate dauern und mehrere Tausend Euro kosten.
- Auf der anderen Seite will Textbroker mit einem eigenen KI-Tool kundenspezifische Lösungen bereitstellen.
Content-Cluster und Topic–Modeling in der SEO
Stefan Godulla
- Themen, nicht Keywords! (Evolution von Keyword-Fokussierung hin zu themenbasiertem Ansatz)
- Pillar Content als wichtiges Fundament fürs Ranking > stärkt Position als Expert:in
- Content Clustering und Topic Modeling kann mit KI-Unterstützung gelingen
Strategischer Themenweltaufbau: Schlüssel zu Content-Effizienz, EEAT & Topical Authority
Laura Böhm, Aufgesang GmbH
Der Aufbau von Themenwelten, die zur Marke passen, trägt zum Erlangen der Topical Authority bei und somit zu mehr Sichtbarkeit / besserem Ranking. Die Themenpositionierung muss entsprechend relevant für die Zielgruppe sein.
- Ziel: Topical Authority
- Strategie: Positionierung
- Maßnahme: Aufbau der Themenwelt
Unser Fazit
Die SEO Campixx 2024 im Van der Valk Hotel Blankenfeld-Mahlow war ein inspirierendes und erkenntnisreiches Event. Wir von Claneo sind begeistert von den zahlreichen spannenden Vorträgen und dem intensiven Austausch mit anderen SEO-Experten und Branchenkolleg:innen. Die Konferenz hat uns erneut gezeigt, wie dynamisch und vielfältig die Welt der Suchmaschinenoptimierung ist.
Wertvolle Erkenntnisse: Die Campixx hat verdeutlicht, dass sich die SEO-Landschaft kontinuierlich weiterentwickelt und es wichtig ist, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Neue Technologien und Trends, wie die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz und die Notwendigkeit einer präzisen Lokalisierung, sind Themen, die uns in den kommenden Monaten und Jahren intensiv beschäftigen werden.
Netzwerk und Austausch: Besonders wertvoll war der Austausch mit anderen Teilnehmenden. Die Campixx bietet eine einzigartige Plattform, um Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden. Dieses Netzwerk ist für uns von unschätzbarem Wert und wird uns helfen, unsere Strategien weiter zu verfeinern und erfolgreich umzusetzen.
Praktische Anwendung: Die gewonnenen Erkenntnisse werden wir direkt in unsere tägliche Arbeit einfließen lassen. Ob technische SEO-Optimierungen, Content-Strategien oder der Einsatz von KI – die Campixx hat uns viele neue Ideen und Ansätze geliefert, die wir für unsere Kundschaft und Projekte nutzen können.
Motivation und Ausblick: Die SEO Campixx 2024 hat uns einmal mehr motiviert, weiterhin innovative und effektive SEO-Lösungen zu entwickeln. Wir freuen uns darauf, das Gelernte umzusetzen und sind gespannt auf die nächsten Entwicklungen in der Branche.
Insgesamt war die Campixx 2024 ein voller Erfolg, und wir sind dankbar für die vielen wertvollen Impulse, die wir mitnehmen konnten. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Campixx und die Möglichkeit, erneut Teil dieser inspirierenden Veranstaltung zu sein.
Vergangene Events
Ein Beitrag von Charlotte Witzke und Darius Erdt
Auch dieses Jahr konnte die SEO Campixx wieder als Vor-Ort-Veranstaltung und bereits das zweite Jahr in Folge in der neuen Location in Mahlow, die mit ihrer großzügigen Außenfläche punkten konnte, stattfinden. Unsere Expert:innen Charlotte und Darius waren mit dabei und fassen in diesem Artikel ihre Eindrücke sowie die wichtigsten Take-aways aus den verschiedenen Vorträgen zusammen.
- Abb. 1: Julia Dombrowe (Leap), Johanna Maier (Dept), Stefan Vorwerk (About You), Charlotte Witzke (Claneo)
Die Campixx zeichnet sich darin aus, dass es wie ein großes Klassentreffen der SEOs ist und man viele bekannte Gesichter wiedersehen kann. Neben den spannenden Vorträgen war für Charlotte vor allem der Austausch zwischendrin sehr wertvoll. So konnten die Beziehungen zu ehemaligen Kolleg:innen und Freund:innen vertieft und ausgebaut werden. Denn eines ist klar: Die SEO-Szene ist klein und so wird sich auch häufig abseits der Konferenzen geholfen. Zwar konnten unsere beiden Claneoleg:innen Charlotte und Darius aufgrund des Claneo-Offsites, dass sich parallel zum Event abgespielt hat, leider nicht an dem Abendprogramm der SEO Campixx teilnehmen, dafür hatten sie tagsüber jedoch ausreichend Zeit, um einige hochkarätige Vorträge besuchen, die sie mit ihrem informativen Inhalt begeistert haben. Eines der Highlights war zudem das Inhouse SEO-Panel, bei dem Darius als Gastredner aus Agenturperspektive seine Gedanken mit dem Publikum teilen konnte. Dabei sprach er unter anderem darüber, dass der Inhouse-Job einen völlig anderen Ansatz erfordert als die Tätigkeit als Consultant in einer SEO-Agentur. Aus diesem Grund sollte jede Person genau überlegen, welche Rolle am besten zu ihr oder ihm passt und nicht ausschließlich auf das Gehalt schauen. Unabhängig davon sind für beide Seiten ein effektives Stakeholder-Management und überzeugende Präsentationen für die Umsetzung von Ideen von großer Bedeutung. Hierbei legte Darius besonderen Wert auf folgende Aspekte:
- Klare Formulierung des Anliegens
- Hervorhebung des Warums (Business-Outcome) dahinter
- Bereitstellung von Begründungen und Beweisen (Case Studies, Studien, Pilotprojekte, A/B-Tests usw.)
- Effektiv und gewinnbringend kommunizieren; ein weiterer wichtiger Hinweis bei der Kommunikation ist die entgegengesetzte Reihenfolge der Analyse zur Reihenfolge der Kommunikation:
- Analyse basierend auf Daten und Fakten
- Ableitung von Initiativen
- Zusammenfassung für das Management
Um SEOs sowohl in der Inhouse- als auch in der Agenturarbeit zu unterstützen, empfiehlt Darius einen Blick auf SEOmba.com. Obwohl Networking auf dem SEO Campixx eine große Rolle spielt, gestaltet es sich natürlich schwierig, diese Erfahrungen in einem Blogartikel widerzuspiegeln. Dafür können wir aber im Folgenden die fachlichen Highlights zusammenfassen.
Stefan Vorwerk – Wie erfolgreiche Shops die SERPs erobern und was Du daraus lernen kannst (DESI 250 Update)
- Stefan Vorwerk hat eine Vielzahl an Beispielen aus dem E-Commerce mitgebracht, von denen man sich Prinzipien abschauen kann
- Case #1: MediaMarkt und Saturn, die sich hinsichtlich der Sichtbarkeit im Gleichschritt nach oben bewegen
- Treiber bei beiden Marken sind die Markenseiten
- Ein Redesign mit Basisoptimierungen hatte positiven Einfluss
- Ebenfalls sind die Kategorien um 20% gewachsen, hier ist der integrierte Kaufberater hervorzuheben
- Produkttests wurden als neuer strategischer Contenttyp eingeführt
- Das externe Magazin TurnOn soll zukünftig noch migriert werden und wird wahrscheinlich ebenfalls noch zu Uplifts führen
- Bei Saturn spannend: Der Kaufberater verlinkt auf die Ratgeberinhalte von MediaMarkt
- Case #2: Canyon ist als Herstellermarke und Pure Online-Player stark gestiegen und nun sichtbarster Fahrradhersteller, obwohl die anderen Wettbewerber eine höhere Brandnachfrage besitzen
- Erfolgstreiber: Man ist von einer reinen Inventarvorstellung zu einem echten Shop geworden, wodurch die Suchintention bei generischen Keywords besser bedient werden kann
- Ebenfalls mitentscheidend: Gut aufbereitete Kategorietexte und eine gut durchdachte interne Verlinkung
- Case #3: Baldur Garten zeigt, dass es nicht ohne passende Contents geht
- Auffällig: Das Design der Website wirkt eher altbacken, aber ist für die Zielgruppe passend – und darauf kommt es an
- Die Produktdetailseiten sind positiv mit gut aufbereiteten Daten für die jeweiligen Pflanzen hervorzuheben
- Case #4: Roastmarket kommuniziert bereits im Snippet ihre Positionierung
- Premium-Anbieter sollten ihre Positionierung bereits im HTML-Title und Meta-Description zeigen
- Vorteil: Für einen Spezialisten besitzt der Anbieter ein großes Sortiment
- Ebenfalls positiv: Gute Übersichtlichkeit, guter Content im Magazinbereich, recht viele Review-Artikel in guter Qualität
- Case #5: ManoMano überzeugt im Ratgeberbereich durch gute Inhalte, Struktur und Orientierung
- Tipp: Immer auch sinnvolle Querlinks in den transaktionalen Bereich setzen
- Bewertung: Vieles ist nicht außergewöhnlich, aber viele Webshops setzen diese Grundlagen einfach nicht um und so setzen sich einzelne Shops gegen den Wettbewerb durch
- SEO darf kein Addon sein, sondern ein integraler Bestandteil der Marketingstrategie
- Abb. 2: Stefan Vorwerk während seiner Präsentation auf der SEO Campixx 2023.
Johanna Maier – PixelRank statt Positionen – Die bessere Metrik für dein Ranking?
- Problem #1: SERPs sehen unterschiedlich aus und unterschiedliche Features verdrängen die organischen Resultate
- Problem #2: CTR sinkt immer mehr, sodass sich die Frage stellt: Wie viel Wert haben meine Rankings noch?
- Ein Ansatz: Pixelrank als alternative Metrik?
- Warum Pixel und nicht mm? Die Auflösung (PPI) ist pro Device unterschiedlich, Pixel sind daher die beste relative Längeneinheit
- Viele Tools implementieren bereits, welche SERP-Layouts es gibt und wie sie sich entwickelt haben, wie z.B. Sistrix, ahrefs, Semrush, Advanced Web Ranking (inkl. Pixelrank), SEOmonitor, RankRanger
- Johanna Maier hat auf Basis von DataForSEO eine eigene Vorlage für Google Spreadsheet für die Berechnung vom Pixelrank gebaut: ly/dept-pixel-rank
- Überlegung für zwei ergänzende Metriken: Pixel to First Rank vs. First Relevant Rank (inkl. Wettbewerber gegen die man keine Chance hat)
- Zu beachten: Pixelrank wird von vielen Dimensionen beeinflusst (Anzahl Rankings und Ads schwanken, Devices, zwei Spalten in SERPs, viel Dynamik)
- Wofür nützlich? Keywordpriorisierung, Schwellenkeywords neu definieren, Rank Tracking inkl. SERP-Layoutveränderungen verstehen
- Überlegung: Keywords auf Englisch in den USA suchen und einen Eindruck erhalten, wie sich perspektivisch die SERPs durch z.B. Popular Products und Product Considerations verändern werden
- Fazit: Nützliche Erkenntnisse über SERP-Layout und hilfreich als Ergänzung bei der Priorisierung, aber nicht zwangsläufig die bessere Metrik
- Abb. 3: Johanna Maier hat den Teilnehmenden das Thema „PixelRank“ nähergebracht.
Talkrunde mit Stefan Godulla – Wie entscheidend ist das SERP Layout für dein SEO-Business?
- Wichtig: Monitorings der Suchintention und SERP-Layouts, da diese sich ändern können (z.B. „Stromanbieter“: Zuvor „mit Prämie“ eher gewollt, auch bei Google Suggest zu sehen, nun nicht mehr so – Nutzer wollen einfach nur noch den günstigsten Anbieter)
- SEO ist breiter als nur die Top-10 Blue Links (ca. 3/4 der Suchanfragen) – das Layout liefert ein Signal, in welche Felder man Nutzer auch noch erreichen kann (Bilder, Videos, Maps, Q&As etc.) bzw. mit welche Formaten man Nutzer überzeugen kann
- Kunden auf die Websites zu locken könnte zukünftig durch die Entwicklung von AI schwieriger werden
- SXO-Ansatz: Die User Story (Meta-Ebene) des Nutzers verstehen, SERPs und Wettbewerb dazu nutzen und dann Zielseite analysieren und Optimierungen ableiten, hilfreich kann es dabei sein, ein User Story Statement zu formulieren
- Zum Abschluss ein Ausblick auf SEO und AI mit der Empfehlung: Investiert in Reviews, arbeitet an unterschiedlichen Ausgabeformaten und den Produktdetailseiten
- Offen hingegen bleibt die Zukunft von Featured Snippets, ggf. werden diese an Bedeutung verlieren, da diese durch die AI-Features ersetzt werden
Stephan Walcher – Build a successful SEO strategy: Convince stakeholders, drive results
- SEO ist komplex geworden und mehr als nur Keywords auf einer Website
- Folge: SEO-Teams und Agenturen werden immer größer
- Tipps an Inhouse SEOs:
- Verantwortung für die eigene SEO-Strategie übernehmen
- Klare realistische Ziele (nicht zu konservativ, aber auch nicht zu optimistisch) und nützliche Metriken definieren
- Wiederholung, Fortschritt zeigen
- Risiken kommunizieren
- Ehrlichkeit
- Transparenz und offene Kommunikation sind der Schlüssel
- Regelmäßige Meetings inkl. Dokumentation und Updates
- Bedeutung und Effekte von Maßnahmen erklären
- Offene Diskussion und Feedbackkultur fördern
- Kontinuierlich weiterentwickeln und auf dem neuesten Stand bleiben
- Externe Experten einladen sowie selbst experimentieren und Erkenntnisse teilen
- Tipp: SEO-Stunde, Offsites, Konferenzen besuchen und Networking
- Bereitschaft, Verantwortung für Fehler zu übernehmen
- Aus Fehlern lernen (Retros nutzen) und in Lösungen denken
- Proaktiv sein und nicht zuerst nach dem Schuldigen suchen
- Aktiv zur Zusammenarbeit beitragen
- Wissen und Ressourcen teilen
- Tipps: Check-in-Termine, proaktiv sein und aktiv zuhören
- Nicht nur auf wöchentliche Berichte beschränken, sondern die relevanten SEO KPIs und Metriken verfolgen
- Zu beachten: SEO KPIs sind keine Company KPIs
- Daten interpretieren und Handlungsempfehlung und ggf. auch Anpassungen der Strategie ableiten
- In Benchmarks denken (YOY, MOM, Konkurrenz, Plan) und eine Management Summary sowie Next Steps ergänzen
- Durchschnittlich Traffic pro Tag / Jahresvergleiche besser als Woche pro Woche oder Monat pro Monat
- Verantwortung für die eigene SEO-Strategie übernehmen
Niels Dahnke – A/B-Testing im SEO: Was ich aus über 100 A/B-Tests gelernt habe
- SEO A/B-Testing komplexer als CRO A/B-Testing, weil Inhalte für Suchmaschinen und Nutzer gleich sein müssen
- Bedingung daher dafür: Kohorten von Seiten bilden (z.B. 1000 Seiten), wo man etwas gegen eine unveränderte gleich aufgebaute Testgruppe an Seiten testet (z.B. auf Basis der GSC der letzten 100 Tage)
- Vorgehen: Ideenfindung > Potenziale testen > Änderungen priorisieren > Änderungen implementieren
- Es wurden Beispiele von veränderten Titles, Meta-Descriptions, Überschriftanpassungen, Breadcrumb-Kürzung gezeigt, strukturierte Daten entfernen mithilfe des SEMrush-eigenen Tools SplitSignal gezeigt
- Wichtig bzw. größte Herausforderungen: Kohorten-Bildung und Anomalien beim Testing erkennen und Seiten ausschließen
Sebastian Erlhofer – Die Kunst der SEO-Agentur: Erfahrungen, Fehler und Gedanken aus 19 Jahren
- Positionierung: Jede Agentur sollte sich sein Playfield überlegen
- Positionierung von Agenturen: Owner-Centric, EBIT-Centric, People-Centric, Client-Centric
- Service-Positionierung: Service vs. Full-Service, Agentur oder Beratung
- Personalfindung: Immer wieder eine Herausforderung, weil Know-how und Erwartungen nicht zueinander passen
- Kernfrage im Bewerbungsgespräch: Was kannst du oder was willst du tun?
- Zwei gute Fachfragen im Bewerbungsgespräch:
- Wie deindexierst du eine URL bei Google?
- Was sind für dich die wichtigsten Rankingfaktoren?
- Weitere spannende Insights:
- Erfahrungsgemäß sollte man mit 5-6h/8h Billable Hours rechnen
- Agenturwachstum geht mit People-Wachstum einher
- Ein Mitarbeiter sollte das 2,5fache des Gehaltes reinholen, damit die Person rentabel ist
- Du kannst Menschen von außen nur demotivieren, nicht motivieren
- Kein Feedback ist unterlassene Hilfeleistung
- Achtung vor Werte-Perversion (Übertreibung)
- Mitarbeitergrößen, wo es meist zu strukturellen Veränderungen kommt: 12, 30, 50… (+/- 5)
- Mindestens 10% Marge müssen das Ziel für eine Agentur sein, sonst ist es ungesund
Stefan Fischerländer – Von word2vec bis irgendwas mit GPT – Entwicklung der Sprachmodelle
- Rückblick auf den Vortrag von 2017:
- Vector Space Model: Jedes Dokument wird von einem Vektor repräsentiert. Auch die Suchanfrage ist als ein Vektor abbildbar, die abgleicht welche Dokumente dieser am ähnlichsten ist.
- Word2vec: Jedes Wort ist ein Vektor. Das ist sehr nützlich, weil man damit rechnen kann wie z.B. King – Man = Queen.
- Was hat sich seitdem getan? Einführung GPT und die Trainingsdaten werden immer größer
- Code Red von Google war nicht technologisch begründet, sondern eher im Hinblick auf die User Journey (Research und Evaluation), wo Nutzergruppen abspringen könnten
- Meinung von Stefan Fischerländer: Chatbots werden sich als Standard-Interface durchsetzen
- Thesen im Hinblick auf Google:
- Kernkompetenz von Google wird unbedeutender, d.h. Crawling und Linkanalysen sind nicht mehr in der Perfektion nötig
- Es entsteht mehr Konkurrenz: Einstiegshürden sind durch die neuen Sprachmodelle niedrig, es gibt zudem auch viel OpenSource und neue Geschäftsmodelle
- Es könnte weniger Websuchen geben: Informational Querys nehmen ab, GAIO als neue Disziplin neben SEO könnte sich etablieren
- Personalisierung könnte wieder ein größeres Thema werden
- Wenn es Google gelingt, die Vorteile der klassischen Suchmaschinen (Qualität- und Relevanzerkennung) mit den Vorteilen der Sprachmodelle zu verbinden, haben sie den größten Wettbewerbsvorteil. Gelingt es ihnen nicht, stehen sie in der Gefahr das nächste KODAK zu werden.
- Der Trend könnte wieder hin zu kleineren, spezialisierteren Sprachmodellen gehen, die performanter und qualitativer sind
Johannes Beus – Keywords: Weiterhin SEO-Fokus oder künftig irrelevant?
- Keywords sind seit über 20 Jahren der Startpunkt der Suche
- Suchvolumen ist weiterhin die wichtigste Metrik der Keywordbewertung
- Sistrix misst 44 unterschiedliche SERP-Elemente und hat über 1,8Mio unterschiedliche SERP-Layout auf Basis und ihrem KW-Set dessen gemessen
- Dennoch: 43,% sind noch recht klassisch (nur organisch oder plus ähnliche Suchen)
- 64,7% klicken auf die Top10 (Mobile), 69,2% bei der Desktopsuche
- Je mehr Elemente eine SERP hat, desto weniger Traffic kommt an
- Nur 3,6% der Suchanfragen hatten ein kommerzielles Interesse und damit einen CPC > 0
Johan von Hülsen – SEO-Strategien finden und umsetzen
- Checklisten-SEO vs. Strategie ausgerichtet nach Unternehmenszielen
- Auf Basis von Unternehmenszielen und der eigenen Zielgruppe sollte die Strategie erarbeitet werden
- Dabei muss sich bewusst gemacht werden, welche Bedürfnisse/Emotionen/Probleme die eigene Zielgruppe hat
- Die SEO-Strategie ist ein Teil der Unternehmensstrategie und kann als einzelne Taktik verstanden werden. Durch die direkte Verbindung zur Unternehmensstrategie können Ressourcen besser argumentiert und angefragt werden
- Wer eine klare Strategie hat, kann besser priorisieren und zielgerichteter arbeiten
- Abb. 4: Johan von Hülsen referierte über SEO-Strategien.
Das ist die Campixx
Die Campixx ist bekannt für ihre familiäre Umgebung und Atmosphäre und versammelt regelmäßig das Who-is-Who der deutschen SEO-Szene. So kamen wir nicht nur mit den vielen anderen Teilnehmenden ins Gespräch, sondern konnten uns auch dieses Jahr wieder mit einigen Größen der Szene, wie Markus Hövener oder Olaf Kopp, zu den aktuellen Themen der Branche austauschen. Zudem wollte Marco Janck, der Veranstalter der Campixx, dieses Jahr etwas mehr Internationalität in die Vorträge bringen – mit Erfolg. Hier ist vor allem die Teilnahme von Aleyda Solis hervorzuheben, die 2018 als European Search Personality ausgezeichnet wurde. Sie ist außerdem Rednerin und Autorin, gibt regelmäßig Tipps in der Crawling Monday-Videoserie auf YouTube und ist Betreiberin der kostenlosen SEO-Lern-Roadmap learningseo.io.- Abbildung 1: Aleyda Solis während ihres Vortrages auf der Campixx 2022.
Spannende Vorträge rund um die Suchmaschinenoptimierung
In der diesjährigen Keynote ging es um den „State of SEO“. Dort hat Marco Janck seine Beobachtungen zum Zustand des heutigen SEO aus vergleichender Perspektive vorgestellt und sich insbesondere eine stärkere Fokussierung auf das Testen von Maßnahmen innerhalb der SEO-Strategien gewünscht. Mit Blick in die SEO-Kugel konstatierte er, dass in Zukunft in der Search vielmehr Marken eine größere Rolle spielen werden, als die Lösung von Problemstellungen. In insgesamt neun Konferenzräumen fanden an zwei Tagen etwa 75 Vorträge rund um das Thema SEO statt. So konnten u.a. spannende und interessante Einblicke in verschiedene Unternehmen und deren Vorgehensweise gewonnen werden: Wie gehen Unternehmen wie Scout24 mit ihren Core Web Vitals um oder wie stellen sich Jobbörsen wie Stepstone der Herausforderung, dass Google immer mehr Rich Results ausspielt und die Anzahl der Zero-Clicks-Suchen stetig ansteigt? Mario Fischer, Chefredakteur der Fachzeitschrift „Website Boosting“, hat uns darüber hinaus Einblicke in SEO Data Science ohne Coden ermöglicht, indem er das kostenlose Tool KNIME vorgestellt hat. Andere SEOs haben Einblicke in ihre tägliche Arbeit gegeben und wie sie mit bestimmten Herausforderungen umgegangen sind. Ein weiterer Themenschwerpunkt lag auf der Optimierung bestehender Websites und Content-Maßnahmen: So behandelte Tobias Schwarz von Audisto das Thema „Seitenarchitektur optimieren“ und zeigte auf, dass u.a. durch eine Analyse der internen Verlinkungen, der Tags noindex, rel-canonical, nofollow und der Sitemap erhebliche Verbesserungen in den Rankings erwartbar sind. Eine ähnliche Richtung schlug auch Niels Dahnke von Contentfleet ein: In seinem Vortrag „Aufräumen und Strukturieren für SEOs“ konstatierte er zunächst, dass neben der Contentproduktion die Analyse und Pflege bereits existierender Inhalte stärker in den Fokus rücken müsse. Anhand einer Case Study teilte er seine Herangehensweisen an eine strukturierte Contentanalyse.- Abbildung 2: Marco Jack während seines Vortrags.