Website Relaunch: Mit SEO zum Erfolg
7. Dezember 2022
Da der Begriff „Relaunch“ relativ weit gefasst ist, kann auch ein Website Relaunch etliche Möglichkeiten umfassen. Von einer Anpassung der Designelemente über eine Veränderung der URL-Struktur einer Seite bis hin zu einer Umstellung des CMS ist hier so einiges möglich. Fest steht nur: Wer einen Website Relaunch plant, sollte diesen nicht unterschätzen und gut vorbereitet sein. In diesem Artikel wollen wir daher einen Überblick über das Thema geben – inklusive Tipps zur Vermeidung der häufigsten Stolpersteine.
Was ist ein Website Relaunch?
Bei einem Relaunch geht es grundsätzlich um die Neugestaltung eines Produktes, einer Dienstleistung oder eben einer Website. Im Fall der Neugestaltung einer Website wird eine bereits existierende Website komplett oder in Teilen überarbeitet und neu veröffentlicht. Dabei werden in der Regel nicht nur das Design und/oder die Inhalte neu aufbereitet, sondern auch die technischen Komponenten der Website auf den neusten Stand gebracht.
Vor allem im E-Commerce-Bereich kommt es häufiger zu einem Relaunch, beispielsweise wenn eine Produktpalette komplett ausgetauscht wird oder neue Produkte hinzukommen. Oftmals muss dann das Verzeichnis neu aufgebaut werden oder es wird eine neue Rubrik ergänzt, wodurch sich URL-Strukturen verändern. Ein weiterer Grund für eine Relaunch kann auch sein, dass ein neues CMS eingeführt wird, dass die Bedürfnisse besser abdeckt und dementsprechend einen Website Relaunch benötigt.
Zwar birgt ein Relaunch auch immer einige Risiken, doch die große Chance liegt in der deutlichen Verbesserung der Seite.
Die drei Arten von Relaunches
Wie bereits erwähnt können unterschiedliche Teilaspekte einer Website neugestaltet werden, weshalb es auch drei Arten von Relaunches gibt:
- Redesign: Nur Designelemente einer Seite ändern sich, die URL-Struktur bleibt jedoch gleich.
- Relaunch: Die URL-Struktur einer Seite ändert sich; entweder nur für einzelne Seiten oder für die komplette Domain.
- Migration: Die Software einer Seite ändert sich komplett, zum Beispiel wenn das CMS oder das Shopsystem geändert werden.
Pre- Relaunch, Relaunch Day und Post-Relaunch
Ein Relaunch ist immer individuell, weshalb sich nie genau vorhersagen lässt, wie viel Zeit dieser schlussendlich in Anspruch nehmen wird. Allerdings gibt es verschiedene Phasen, die sich bei jedem Relaunch wiederholen und eine Orientierung bieten.
Die Vorbereitung
Die Vorbereitungsphase nimmt in der Regel die meiste Zeit in Anspruch, da man sich hier theoretisch mit allen Teams im Unternehmen auseinandersetzen muss. Von der IT, dem SEO-Team und dem Management über das Projekt- und das Produktteam bis hin zur Marketingabteilung sollten alle, die am Prozess beteiligt sind, möglichst frühzeitig informiert und involviert werden. Dabei werden unter anderem die unterschiedlichen Anforderungen geklärt, eine klare Zielsetzung definiert und die einzelnen Schritte geplant.
Pre-Relaunch
In der Pre-Relaunch-Phase ist es wichtig, zunächst einen kompletten Scan der Seite zu machen und sich einen Überblick über den vorhanden Content auf der Seite zu verschaffen. Eine Analyse hilft dabei herauszufinden, welche Seiten wirklich wichtig sind und am meisten Traffic bringen. Ein Relaunch bietet also immer auch die Möglichkeit, die eigene Seite mal richtig aufzuräumen.
Das Herzstück eines Prelaunches ist immer das Redirect-Mapping: Da der hart erarbeitete SEO-Traffic nicht wieder verloren gehen soll, wird in jedem Fall eine 301-Weiterleitung von der alten auf eine neue passende Seite benötigt. Ein Großteil der „alten URLs“ sollte nicht nach dem gleichen Muster weitergeleitet werden, z.B. eine Weiterleitung auf die Startseite, da Google dieses Vorgehen abstraft und die Rankings der „alten URLs“ sehr wahrscheinlich verloren gehen.
Bei einer Migration muss zudem viel Zeit für das Testing eingeplant werden. Dadurch wird sicherstellt, dass wirklich der gesamte Inhalt, der zuvor auf der Seite war, anschließend auch wieder an der richtigen Stelle auftaucht.
Generell ist es bei einem Relaunch jeglicher Art wichtig, eine Testumgebung aufzubauen, da man Änderungen nicht direkt auf der Liveseite ausrollen sollte. Die beste Lösung bietet hier eine passwortgeschützte Staging-Umgebung, bei der alle Features vorab getestet werden können. Es ist auch möglich, die Staging-Umgebung nur für ausgewählte IP-Adressen freizugeben. Bei dieser Variante besteht allerdings der Nachteil, dass andere Testing-Tools ggf. keinen Zugriff auf die Test-Umgebung haben.
Eine weitere Möglichkeit stellen die Meta-Robots-Tags noindex und nofollow dar, die die Seite von der Indexierung ausschließen. Das Problem dabei: Wird eine URL der Staging-Umgebung irgendwo verlinkt, haben sowohl Bots als auch Nutzende Zugriff darauf und das sollte natürlich vermieden werden.
Relaunch Day
Am Relaunch Day wird von der alten Seite auf die neue Seite umgeschaltet und geprüft, ob auch alles wie geplant funktioniert. Bei der Wahl des richtigen Relaunch-Tages sollte jedoch vorab einiges beachtet werden: Zum einen sollte hier alle Teams miteinbezogen werden und am entsprechenden Tag verfügbar sein, damit auf eventuelle Bugs schnell reagiert werden kann. Zum anderen ist es wichtig, Aspekte wie Saisonalitäten, den Wochentag, die Uhrzeit und die Zeit, an der der Traffic normalerweise am schwächsten ist, zu berücksichtigen.
Post-Relaunch
Nach dem Relaunch sollte die Seite gut im Auge behalten werden, um Fehler schnell erkennen und beheben zu können. Das Bug-Fixing bleibt meistens nicht aus, da es immer Themen geben wird, die während der Vorbereitung und des Pre-Launches weniger priorisiert wurden, aber dennoch wichtig sind und entsprechend in den nächsten Sprints behoben werden.
Darüber hinaus sollten auch Reports rechtzeitig angepasst werden (bspw. veränderte URLs ausgetaucht werden) und alle Personen, die in irgendeiner Art mit dem Reporting zu tun haben, darüber informiert werden.
Zudem ist ein Vorher-Nachher-Vergleich sinnvoll, weshalb alle Daten vor dem Relaunch Day gesichert und für einen späteren Vergleich genutzt werden sollten.
Häufige Probleme und wie sich diese vermeiden lassen
Grundsätzlich sollte man sich von Anfang an bewusst machen, dass es höchstwahrscheinlich zu unvorhergesehenen Problemen kommen wird. Es hilft aber, wenn man sich direkt in der Vorbereitung schon mit den größten Stolpersteinen auseinandersetzt und diese durch gute Planung bestmöglich vermeidet. Die folgenden Probleme zählen dabei zu den häufigsten:
- Der Website Relaunch wird unterschätzt und als weniger komplex wahrgenommen, als er am Ende wirklich ist. Aus diesem Grund sollte immer genügend Zeit eingeplant werden – besser zu viel als zu wenig!
- Die Stakeholder wurden nicht rechtzeitig informiert und in den Relaunch miteinbezogen. Daher gilt: Alle am Prozess beteiligten Personen sollten frühzeitig involviert werden.
- Obwohl die Testphase das Herzstück eines Relaunches ist, bleibt am Ende oft nur wenig Zeit dafür. Daher sollte auch hier ausreichend Zeit eingeplant werden, denn erst beim Testen werden oft Probleme entdeckt, die noch behoben werden müssen.
- Viele relevante SEO-Themen werden zu gering priorisiert oder fallen ganz hinten runter, was sich negativ auf die SEO-Performance der Website auswirken kann. Da SEO ein langfristiger Kanal ist, können verlorene Rankings nämlich nicht von heute auf morgen wieder aufgebaut werden. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig darauf zu achten, dass die Weiterleitungen funktionieren oder auf eine 404-Seite laufen, die den Nutzenden ähnliche Angebote vorschlagen und auf der Seite halten.
Es lässt sich also zusammenfassend sagen, dass vor allem Zeitmangel und fehlende Kommunikation in den meisten Fällen zu Problemen führt. Daher sollte ein Website Relaunch sehr großzügig geplant werden und viel Vorlaufzeit beinhalten.